Lästiger Rückenschweiß und starkes Schwitzen am Rücken sind für viele Betroffene ein echtes Problem. Doch was sind die Ursachen dafür und was kann dagegen getan werden? Das erklärt der folgende Ratgeber.

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Übermäßiger Rückenschweiß kann auf viele verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Einige dieser Ursachen können auch in anderen Körperregionen zu einer vermehrten Schweißbildung führen, sodass Schwitzen am Rücken wohlmöglich nicht das einzige Symptom ist.

Für die Betroffenen ist dies nicht nur körperlich sehr unangenehm, sondern ein gewisses Schamgefühl trägt oftmals zum Leiden dieser Personen bei. Häufig werden die Freunde oder Kollegen wohl komisch gucken, wenn die Betroffenen mit einem völlig nassen Rücken erscheinen. Schwitzen am Rücken kann somit auch negative Auswirkungen im sozialen Bereich nach sich ziehen.

Wie die Betroffenen den lästigen Rückenschweiß bekämpfen und ihrem Leide ein Ende bereiten können, hängt dabei vor allem von der Ursache für die vermehrte Schweißbildung ab.

Starkes Schwitzen am Rücken – Symptome

Wie bereits angesprochen, muss die übermäßige Produktion von Rückenschweiß nicht das einzige Symptom bleiben. Vielmehr geht die vermehrte Schweißbildung am Rücken oftmals mit starkem Schwitzen an den Händen, Armen, im Gesicht, unter den Achseln oder sogar an den Füßen einher. Viele Betroffene bemerken zudem, dass sich bei Ihnen auch auf der Stirn, auf der Brust, am Bauch oder im Genitalbereich vermehrt Schweiß bildet. Sofern dies nur gelegentlich, wie zum Beispiel bei starken Anstrengungen passiert, handelt es sich dabei um einen ganz normalen Vorgang. Problematisch wird die Situation hingegen dann, wenn starkes Schwitzen auch ohne große Anstrengungen auftritt oder der Körper eben deutlich mehr Schweiß produziert, als dies zur Wärmeregulation eigentlich erforderlich wäre. Denn diese Aufgabe soll der Schweiß im Normalfall übernehmen.

Schwitzen am Rücken – Ursachen

Auf welche Ursachen sind derartige Schweißausbrüche und vermehrtes Schwitzen am Rücken also zurückzuführen? Übermäßiger Rückenschweiß muss nicht immer eine krankhafte Ursache haben. Denn in den folgenden Situationen tritt Schweiß als eine ganz normale Reaktion des Körpers auf:

  • Anstrengende körperliche Aktivitäten (Arbeit, Sport, etc.)
  • Nervosität
  • Stress
  • Hitze
  • Aufregung
  • Angst
  • Übergewicht
  • Sauna
  • Schüttelfros
  • Fieber

Wer zu warm angezogen ist oder einen Rucksack auf dem Rücken trägt, der für eine Art Wärmestau im Rückenbereich sorgt, muss ebenfalls mit einer vermehrten Bildung von Rückenschweiß rechnen. Wenn die eben genannten Ursachen für die vermehrte Schweißbildung jedoch ausgeschlossen werden können, stellt sich die Frage, ob dieser Schweiß möglicherweise eines der sehr unschönen Symptome einer Krankheit ist.

Frauen in den Wechseljahren sind häufig von einer vermehrten Schweißbildung betroffen, die mit der Umstellung ihres Hormonhaushalts einhergeht. Diese Problematik legt sich jedoch nach einer gewissen Zeit von alleine, sodass die vermehrte Schweißbildung in diesem Fall keiner gesonderten Behandlung durch einen Arzt bedarf. Bei einigen Medikamenten werden Schweißausbrüche zudem als Nebenwirkung angegeben. Auch dann ist das starke Schwitzen meist nur vorübergehend. Leider ist es jedoch so, dass es auch viele ernst zu nehmende Krankheiten gibt, bei denen Schweißausbrüche eines der Symptome sein können. Diese Liste zeigt dabei auf, um welche Krankheiten es sich handelt:

  • Hyperhidrose
  • Parkinson
  • Blinddarmentzündung
  • Angina Pectoris
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Tuberkulose
  • Koronare Herzkrankheit
  • Wundstarrkrampf
  • Herzinfarkt
  • Pilzvergiftung
  • Lungenembolie

Da es sich bei vielen dieser Krankheiten um schwerwiegende Krankheitsbilder handelt, ist die vermehrte Schweißbildung für die meisten Menschen mit einer derartigen Erkrankung wohl das geringste Problem. Außerdem tritt die deutliche Schweißbildung dann nicht als einziges Symptom, sondern gemeinsam mit einer Reihe von anderen körperlichen Leiden auf. Sollte das übermäßige Schwitzen das einzige Krankheitssymptom sein, so sprechen Mediziner von der sogenannten Hyperhidrose.

Was ist Hyperhidrose?

Bei der sogenannten Hyperhidrose handelt es sich um eine übermäßige Schweißproduktion, die in verschiedenen Körperregionen und damit auch am Rücken auftreten kann. In Deutschland sind circa ein bis zwei Prozent der Menschen von diesem Problem betroffen. Für diese Menschen bedeutet das, dass ihr Körper unabhängig von der aktuellen Jahres- oder Tageszeit sowie der vorherrschenden Kälte oder Wärme einfach zu viel Schweiß produziert. Dabei wird zwischen der primären und der sekundären Hyperhidrose unterschieden. Bei der primären Hyperhidrose handelt es sich um eine angeborene Krankheit. Die sekundäre Hyperhidrose ist hingegen die Folge einer anderen Krankheit. Bei Menschen mit einer primären Form der Hyperhidrose ist Folgendes typisch:

  • Hyperhidrose im Familienkreis
  • Symptome beginnen in einem Alter von unter 25 Jahren
  • Vermehrte Schweißbildung ist unkontrollierbar, nicht temperaturabhängig und lässt sich nicht vorhersehen
  • Vermehrte Schweißbildung tritt mehr als ein Mal in der Woche lokal an verschiedenen Körperstellen (beidseitig) auf
  • Im Schlaf kommt es zu keiner vermehrten Schweißbildung

Warum es zur primären Hyperhidrose kommt, weiß die Welt der Wissenschaft leider noch nicht genau. Sollte eine sekundäre Hyperhidrose vorliegen, so sind die Ursachen dafür von einem fachkundigen Arzt abzuklären. Neben den bereits genannten Ursachen kann zum Beispiel auch eine Hormonstörung, ein Infekt, eine Kreislaufstörung oder Hyperhidrose als Symptom einer Zuckerkrankheit auftreten. Dies kann jedoch nur ein Arzt diagnostizieren.

Was hilft gegen die vermehrte Schweißbildung am Rücken?

Abhängig von der Art und Ursache der vermehrten Schweißbildung sind viele Behandlungsmöglichkeiten denkbar. Inzwischen gibt es auch spezielle Antitranspirante für den Rücken. Diese werden topisch aufgetragen und sind vor allem in der Form von Deotüchern erhältlich.

In besonders schlimmen Fällen kann jedoch eine chirurgische Entfernung bestimmter Schweißdrüsen erforderlich werden. Auch eine systematische Therapie mit Psychopharmaka oder Antihidrotika ist denkbar. Während die Verwendung eines Rückendeos auch in Eigenregie möglich ist, sollten andere Behandlungsmöglichkeiten unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden.

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